Wie bist Du mit dem Musikmachen in Berührung gekommen?
Mein Vater spielt bereits seit seiner Jugend Gitarre. Da er zudem Rocker der alten Stones-Generation ist, war ich so gut wie andauernd von Gitarrenklängen und Musik aus der Stereoanlage umgeben.
In welchem Alter hast Du begonnen, Musik zu machen?
Mit 6 Jahren.
Was war Dein erstes Instrument?
Eine Akustikgitarre in Kindergröße
Wann hast Du Dich entschieden, Musik zum Beruf zu machen? Gab es einen konkreten Auslöser dafür? Wenn ja, welchen?
Wirklich Gedanken über meine berufliche Zukunft habe ich mir erst kurz vor dem Abbruch meines Abiturs gemacht – was auch der Auslöser für meine Entscheidung war. Aufgrund von Panikattacken war ich quasi gezwungen etwas zu pausieren, um diese in den Griff zu kriegen. Doch mir war klar, dass es nach dieser Pause nicht mehr zum Gymnasium zurückginge. Und so nutzte ich die unplanmäßige Unterbrechung, um mich fortan für die Musik zu entscheiden.
Von wann bis wann hast Du die Berufsfachschule an der Jazzschool besucht?
Von 2009 bis 2011.
Was waren Dein Hauptfach?
E-Gitarre
An was erinnerst Du Dich besonders gern während Deiner Berufsfachschul-Ausbildung?
An sehr viel; zum Beispiel an unseren lustigen Schuldirektor, mit dem man immer Spaß haben konnte und der (so wie alle Lehrer der BFS) den Ruf der Lehrer nach einem mehrjährigen Gymnasiumsaufenthalt wieder etwas herstellen konnte :P
Ich erinnere mich auch gerne an meine bunt gemischte Schulklasse, einige Mitschüler, mit denen man sich Unterricht und Pausen um die Ohren geschlagen hat. Und auf irgendeine Weise hat sich doch unser Chorunterricht und dessen Lehrer in mein Gedächtnis gebrannt …
Was hat Dir nicht so zugesagt bei Deiner Berufsfachschul-Ausbildung?
Nicht viel. Da während meinem Jahrgang die BFS noch auf dem Weg zur staatlichen Anerkennung war, gab es immer mal wieder kleine Umständlichkeiten – wie die Abschlussprüfungen in Krumbach. Jedoch sehe ich das alles nicht wirklich als Problem an, da wir immer Spaß hatten, was diverse Umstände abflachte.
Von was hast Du aus heutiger Sicht am meisten profitiert bei der Berufsfachschul-Ausbildung?
Am meisten habe ich von den musiktheoretischen Fächern profitiert. Das ist nunmal etwas, was man nicht im normalen nachmittäglichen Gitarrenunterricht lernt und lernen möchte, aber für die Zukunft sehr hilfreich ist.
Wie ging Dein musikalischer Weg nach der Berufsfachschul-Ausbildung weiter?
Vorerst habe ich einen Tag die Woche als Gitarrenlehrer an einem privaten Münchner Musikinstitut gearbeitet. Den Rest der Woche war ich in einem in Laim angemieteten Studio und habe Songs komponiert und mich in Sachen Musikproduktion und Mischen fortgebildet.
Etwa 1,5 Jahre später gründete ich mit meinem heutigen Teampartner ein Songwriting-Duo, mit welchem wir vorerst Lieder für den Film – und Fernsehverlag „RavenRed“ schrieben. Seitdem vergrößern wir unser Netzwerk wo es nur geht, haben unter anderem einen Song für eine bald herauskommende Modemarke komponiert und unsere Fühler bereits in Richtung Amerika ausgestreckt, wo inzwischen Kontakt zur kommerziellen Künstlerbranche besteht – parallel laufend zu unseren Film- und Fernsehprojekten.
Was kann man aus Deiner Sicht an einer Berufsfachschule für die Berufspraxis lernen und was funktioniert nur learning-by-doing?
Ein riesen Pluspunkt ist die Gehörbildung (auch wenn man das bei all den Qualen erst im Nachhinein bemerkt :P ). Sofern man kein absolutes Gehör besitzt, ist es nämlich sehr schwer und frustrierend all die Intervalle und Akkorde etc in seinen Kopf zu bringen (zum Thema learning-by-doing). Wenn man jedoch bei der Bandprobe, an seinem Instrument beim komponieren und vielen weiteren Situationen sitzt, ist es eine Hilfe und Bereicherung, welche man nicht mehr missen möchte.
Wer sind Deine größten musikalischen Vorbilder und warum sind sie das für Dich?
Schwere Frage, da sich dieses Feld immer mehr ausweitet, je länger man Musik macht und je mehr man andere Musiker/Produzenten/etc kennen lernt. Im Groben: Xavier Naidoo in Sachen deutscher Musik und Gesang; John Mayer in Sachen Gitarrenspiel und Songwriting.
Würdest Du einem jungen Menschen heute empfehlen, Berufsmusiker zu werden? Wenn ja/nein, warum?
Bevor ich ihm dazu raten oder abraten würde, würde ich mir erst anhören wollen, was er musikalisch kann. Jedoch ist in Sachen Musikbranche auch so viel Glück im Spiel, dass ich nicht Schuld sein möchte, wenn eine meiner Meinung nach schlechte Band oder wer auch immer, seinen Erfolg verpasst aufgrund meiner „Expertise“ :)
Was hältst Du für die wichtigsten Voraussetzungen für eine Karriere als Berufsmusiker?
Eine Menge Talent, unzerstörbares Durchhaltevermögen, vollstes Engagement und 100%-ige Liebe zur Musik
Mit welchen Projekten kann man Dich aktuell hören/sehen?
Vielleicht ja zufällig mit einem von meinem Kollegen und mir komponierten Song im Fernsehen oder hoffentlich auch bald im Radio ;)
Wo findet man Dich im Internet?
Unter www.hitwriters.eu kommt man zur Website, welche hauptsächlich für die Firmen – und Film/Fernsehbranche gemacht wurde.