
Kurz vorm Zwischenzeugnis konnten unsere Berufsfachschüler:innen mal durchschnaufen und neue Impulse mitnehmen. Bei ihrem Projekttag am 15. Februar 2022 sollten sie sich mit Themen beschäftigen, die im regulären Lehrplan nicht im Zentrum stehen, aber dennoch wichtig für ihr zukünftiges Berufsleben sein werden. Unsere 10. Klasse (1BFS) arbeitete mit Matthias Fischer, dem Popularmusikbeauftragten des Bezirks Oberbayern, in einer „Business Werkstatt“ daran, unternehmerische Fähigkeiten zu entwickeln und den eigenen Horizont für unterschiedliche berufliche Möglichkeiten im Feld Musik zu weiten. Im Fach Deutsch hat die 1BFS ihre Projekttag-Eindrücke zusammengefasst:
Bericht von Pia, Jonas & Simon
Jeder kennt den Struggle bei Familienfeiern: Wenn man nach seiner Ausbildung oder seinem Job gefragt wird und man antwortet ‚Ich mache Musik‘, wird man schnell dafür belächelt und gar nicht erst ernst genommen. ‚Das ist schön, aber ich meinte eigentlich, was für einen ‚echten‘ Job du ausübst‘. Das ist oft sehr deprimierend.
Eines der wichtigsten Dinge, welche ich an unserem Projekttag von Matthias zu hören bekommen
habe, war: ‚Die Musik ist ein echter Beruf. Musiker sind Unternehmer, weswegen unsere Arbeit auch als professionelle Arbeit bezeichnet werden kann. Wir schreiben nicht nur Musik und spielen
Instrumente. Es geht um so viel mehr: Auftritte wollen organisiert, professionelle Fotoshootings
für eure/deine Website abgehalten, CD-Produktionen vorangebracht, dein Style/der deiner Band
will gefunden und ausgearbeitet werden, und über alledem steht die richtige Vermarktungstaktik.
Marketing spielt eine große Rolle im Job eines Musikers. Also lasst euch von niemanden einreden,
dass, Musiker zu sein, kein richtiger Beruf ist.‘ … so ungefähr waren seine Worte. Und das musste ich hören.
Oft zweifelt man daran, ob man sich für den richtigen Job entschieden hat, weil es einfach viele
Variablen gibt, die von vielen verschiedenen Dingen abhängig sind. Wir haben es alle anhand der
Corona-Situation gesehen. Doch oft bringen Krisen und Extremsituation neue Möglichkeiten und
Wege hervor. Was heißt, seid immer wachsam und erkennt Chancen.
Von dem Projekttag an sich hatte ich mir erhofft, dass wir ‚Werkzeuge‘ an die Hand bekommen,
welche uns in unserem Sein und Arbeiten als Musiker:innen weiterbringen und auf dem Weg
nützlich sein können. Diese Erwartung wurde absolut erfüllt.
Zum Beispiel im Bereich Social Media: Unser Leben wird mittlerweile sehr stark durch die sozialen Medien geprägt und ihr Gebrauch ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Fast jeder hat heute ein Instagram Profil und lädt dort Fotos oder Videos hoch. Wir sind mit der Anwendung vertraut. Doch es gibt so viele Möglichkeiten, sein Profil zu gestalten, dass man oft nicht weiß, wo und wie man anfangen soll. Um diesem Chaos aus Überforderung und unzähligen Möglichkeiten ein Ende zu setzen, haben wir von Matthias und seiner Praktikantin Mia einige hilfreiche Tipps an die Hand bekommen, um uns ein professionelles Profil aufzubauen.
Nachtrag von Pia
Was ich besonders gut fand, war, dass Matthias uns das ganze Material, das wir an diesem Tag
besprochen haben, per Mail hat zukommen lassen. So können wir jeder Zeit auf die Infos
zugreifen und uns das raussuchen, was wir gerade brauchen.
An dem Projekttag ist nichts auszusetzen, denn er wurde wirklich hervorragend ausgeführt.
Das einzige zu Kritisierende war, dass er wirklich lang war. Wenn dieser Tag auf zwei Einheiten
aufgeteilt gewesen wäre, hätte ich persönlich noch mehr für mich rausziehen können. Es wäre
dazwischen noch mehr Zeit gewesen, diese ganzen Informationen noch besser zu verinnerlichen
und um ihren Wert noch mehr zu ‚appreciaten‘. 😊
Doch das ist nur eine Kleinigkeit am Rande, welche jedoch nichts an der Tatsache ändert, dass
dieser Projekttag wirklich klasse war und Matthias mit seinem Vortrag eine echte inspirierende
und motivierende Atmosphäre kreiert hat.
Vielen Dank dafür.

Bericht von Malina, Carina & Nadine
An unserem Projekttag fand die Businesswerkstatt von Matthias Fischer statt, die uns (angehenden)
Musiker:innen viele Einblicke in das Musik- Business gegeben hat.
Mit den Themen Marketing & BMY („Business Model You“) wurden uns Strategien der
Eigenvermarktung und die Herangehensweise an verschiedene Projekte und deren erfolgreiche
Ausführung nähergebracht. Anfangs wurde uns erläutert, dass Musiker:innen faktisch
Unternehmer:innen sind, die lernen müssen, sich und ihre künstlerischen Werke erfolgreich zu
verkaufen.
Matthias hat uns empfohlen uns ein Netzwerk mit verschiedenen Schlüsselpartner:innen (zum
Beispiel Mentor:innen, Berater:innen, Kolleg:innen) aufzubauen.
Er hat uns motiviert, selbstsicher an potentielle Kund:innen heranzugehen und ihnen unsere Ideen
und deren Hintergründe zu präsentieren.
Wir haben unter anderem gelernt, unsere Musik nicht unter Wert zu verkaufen. Um unseren Zielen
näher zu kommen wurde uns der richtige Umgang mit Social Media beigebracht.
Alles in allem war der Tag sehr aufschlussreich und hat uns große Freude bereitet. Es fiel uns leicht,
seinem Gedankengang zu folgen, weil er uns aus eigener Erfahrung als Musiker gesprochen hat und
uns somit auf Augenhöhe begegnet ist.
Persönliche Schüler-Statements zur Business Werkstatt
Malina: Am Anfang war ich skeptisch, weil ich die Befürchtung hatte, dass es ein bisschen langweilig
und trocken werden könnte. Matthias Fischer hat uns mit seinen vielen Erfahrungen bereichert und
uns detailliert Tipps gegeben. Es war künstlerisch total interessant und durch den Praxisbezug
wirklich toll. Super war, dass er mit uns auf Augenhöhe war und nicht von oben herab. Dadurch war
die Atmosphäre sehr entspannt. Seine Anregungen in Bezug auf Netzwerke waren wirklich sehr
hilfreich. Wirklich inspirierend war die Songanalyse Absolut wiederholenswert!
Carina: Ich hatte nicht so viele Erwartungen. Es war aber sehr interessant. Für mich war es ein
bisschen zu früh, weil dieses Thema für mich jetzt noch nicht so relevant ist. Der Social Media-Teil
war echt super!
Pia: Ich habe mir gewünscht, dass der Tag mega nice wird. Ich hatte wirklich den Wunsch nach
Wegweisern – und meine Erwartungen wurden erfüllt. Ich denke, es wäre besser, wenn man den
Workshop splitten würde: Es gab sehr wichtige Infos, aber zu viele Themen. So entstand bei mir eine
Art Reizüberflutung. Also mehrere Termine wären super! Ansonsten: mega!
Nadine: Ich habe erwartet, dass wir viel über Marketing erfahren, z. B. wie man sich selbst
vermarktet. Am Anfang fand ich es sehr gut, das hätte man ausbauen können. Danach war es etwas
ausschweifend, es waren vielleicht einfach zu viele verschiedene Themen, es wurde auch sehr
psychologisch. Die praktischen Tipps fand ich wirklich sehr gut.
Simon: Selbstvermarktung – das hatte ich erwartet! Nicht viel mehr. Die praktischen Tipps sind bei
mir gut angekommen und der Umgang mit Social Media. Interessant war auch zu erfahren, wie man
Kunden gewinnen kann.