Mit ihm begleitete er den „King of Swing“ Benny Goodman und tourte mit der Lionel Hampton-Big Band – jetzt bekommen unsere Jazz-Talente von Morgen darauf Unterricht: Schlagzeug-Ikone Charly Antolini schenkte uns diese Woche sein Set „Sonor Phonic“, mit dem er seit 1973 für viele Konzert-Highlights gesorgt hat.
Zu verdanken haben wir die Schenkung unserem 1. Vereinsvorstand und stellvertretenden Berufsfachschulleiter Max Neissendorfer: Der Sänger und Pianist war besonders Mitte der 1980er Jahren mit dem international erfolgreichen Drummer in unterschiedlichen Bandformationen unterwegs.
Da Charly Antolini einen neuen Vertrag mit einem anderen Schlagzeug-Hersteller abgeschlossen hat, trennt er sich nun von seinem „Schatz“. In der Jazzschool weiß das 83-Jährige virtuose Energiebündel sein hochwertiges, 8-fach kaltgeleimtes Original Sonor Phonic in besten Händen. „Mit Üben erreicht man das Ziel – und das Ziel ist Erfolg!“, gibt er allen mit auf den Weg, die auf seinem Set bei uns zukünftig spielen.
Unser Schlagzeug-Dozent Andreas Keller freute sich ganz besonders, das Geschenk bei seinem ehemaligen Lehrer im Münchner Stadtteil Moosach abzuholen. Dabei konnten sich die beiden an alte Zeiten erinnern, als Andreas im zarten Alter von 16 Jahren Schlagzeugstunden bei Antolini genommen hat.
Seit fast 65 Jahren wirbelt Charly Antolini als professioneller Schlagzeuger über die Jazz-Bühnen dieser Welt. Geboren in Zürich, erhielt er in einer der berühmten Tambourenschulen der Stadt das handwerkliche Rüstzeug – die Grundausbildung als Trommler. Bereits 1956 startete er in Paris seine Profikarriere als Schlagzeuger und spielte dort bald mit so berühmten amerikanischen Jazz Musikern wie Sidney Bichet, Albert Nickolas, Bill Coleman und verschiedenen Musikern aus der Pariser Jazz-Szene. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten: Auftritte bei Festivals in Paris, Biarritz, Barcelona, Mailand, Brüssel machten ihn schnell bekannt, und verschiedene führende Jazz-Formationen in Europa sicherten sich die Künste des swingenden Trommel -Tausendsassas. 1962 übersiedelte er nach Stuttgart und spielte dort unter anderem fünf Jahre in der Big Band von Erwin Lehn. Weitere Engagements in den Big Bands von Peter Herbolzheimer, Kurt Edelhagen, Max Greger und in der NDR Big Band folgten. Während dieser Zeit entstanden zahlreiche Aufnahmen mit führenden Jazzmusikern aus Swing und Bebop, wie z.B. Roy Eldrige, Earl “Father “ Hines, Buddy de Franco, Jimmy Giuffre, Dusko Goykovich, Art van Damme, Art Farmer, Baden Powel, Albert Mangelsdorff, Wolfgang Dauner, Stuff Smith, Oliver Nelson und vielen anderen mehr.