Barbara Mayr könnte man fast schon als Jazzschool-Urgestein bezeichnen, wenn sie dafür nicht viel zu jung wäre. Anfang der 1990er Jahre absolvierte die gebürtige Murnauerin selbst die ehemalige Intensivausbildung für Jazz und Popularmusik an unserem Institut. Kurz darauf ist sie als Gesangsdozentin zum Jazzschool-Team gestoßen.
Nachdem Barbara eine Fortbildung am Richard-Strauss-Konservatorium absolviert hat, unterrichtet sie heute auch Chorleitung, Chorsingen und Stimmbildung an unserer Berufsfachschule. Deshalb hat sie in unserem offenen Unterrichtsprogramm nur sehr wenige Kapazitäten frei, um Gesangsschüler für die Aufnahmeprüfung an unserer Berufsfachschule oder an einer Musikhochschule vorzubereiten.
Bei unserem Interview hat uns Barbara klar gemacht: Reden ist Silber, Singen ist Gold!
Wie bist Du mit dem Musikmachen in Berührung gekommen?
Über meine Familie.
In welchem Alter hast Du begonnen, Musik zu machen?
Ich bin mit (echter) bayerischer Hausmusik aufgewachsen, aktiv so mit vier Jahren.
Was war Dein erstes Instrument?
Die unvermeidliche Blockflöte.
Wann hast Du Dich entschieden, Musik zum Beruf zu machen?
Mit ca. zweiundzwanzig Jahren hatte ich das Gefühl, jetzt ist es Zeit.
Was waren die Stationen auf Deinem Ausbildungsweg?
Der Weg geht immer weiter. Erst instrumental mit Querflöte, dann klassischer Gesang, dann Jazzgesang. Chorgesang. Unterschiedlichste Workshops (Gospel, Soul, Afrikanische Musik, klassischer Chor)
Wie ging Dein musikalischer Weg nach Deiner Ausbildung weiter?
Während ich mich weiterbilde, gibt es immer Projekte und Bands mit denen ich arbeite. Mal schauen was alles noch so kommt.
Was gefällt Dir an der Arbeit als Dozentin besonders und was nicht so?
Mir gefällt es, mit interessierten Menschen zu arbeiten, die sich entwickeln und lernen wollen. Schwierig wird es, wenn das nicht gegeben ist.
Seit wann unterrichtest Du an der Jazzschool?
Seit 1996. Ich habe angefragt, ob eine Gesangslehrerin gebraucht wird und seitdem bin ich dabei.
Was zeichnet für Dich die Arbeit an der Jazzschool aus?
Es ist ein offenes Arbeiten möglich. Platz für kreative Ideen und individuelles Herangehen an den Unterricht. Außerdem: ein sehr gutes Team.
Wer sind Deine größten musikalischen Vorbilder und warum sind sie das für Dich?
Es gibt viele inspirierende Vorbilder, aber für mich ist das vor allem Ella Fitzgerald. Ihr Sound, ihre Spielfreude, eine Zeitlosigkeit in ihrer Art zu singen. Ihre überschäumende Kreativität.
Was hältst Du für die wichtigsten Voraussetzungen für eine Karriere als Berufsmusiker?
Tja, das wär erstmal Begabung. Aber ohne Disziplin, Respekt – sich selbst und den anderen gegenüber – Kreativität und sozialer Kompetenz wird es schwierig. Für sich selbst und alle drumrum.
Was braucht ein guter Musikpädagoge aus Deiner Sicht?
Wissen, Einfühlungsvermögen und Geduld, Geduld, Geduld..
„Tapetenwechsel“ und „An Evening For Ella Fitzgerald“ – beides mit meinem Jazzschool-Kollegen Max Neissendorfer.