
Viele Monate haben wir den analogen Austausch über unser Erasmus+ Projekt „boosting creativity“ in unserem europäischen Netzwerk MusicXchain vermisst. Von 1. Bis 19. November 2021 konnten wir und unsere holländische Partnerschule Rijn IJssel eine kurze Lücke im Infektionsgeschehen und in unseren Prüfungsplänen nutzen.

Matthias Köbele (Hauptfach Gitarre) und Niklas Krause (Hauptfach Schlagzeug) aus der 11. Klasse unserer Berufsfachschule haben in diesen drei Wochen als Gastschüler in Arnheim über das Lernmodul „From music history to performance“ die Ausbildung an unserem MusicXchain-Partnerinstitut kennengelernt. Hier ihr persönlicher Erfahrungsbericht:
Rijn IJssel unterscheidet sich von der Berufsfachschule der Jazzschool in vielerlei Hinsicht. Zum einen ist sie eine Schule, die mehrere Ausbildungsrichtungen in verschiedenen Bereichen anbietet. Zum anderen liegt dort der Schwerpunkt auf Songwriting und Performance, nicht auf Jazzmusik. Wir nahmen selbstverständlich am Unterricht aus der Musikabteilung teil.
Als wir in Arnheim ankamen, wurden wir am Bahnhof von zwei Schülerinnen freundlich empfangen. Sie führten uns dann zu unserer Wohnung, die nur wenige Gehminuten vom Bahnhof entfernt war. Grundsätzlich wurden wir von allen Lehrkräften und Mitschülern sehr herzlich aufgenommen. In der Schule hat uns unsere betreuende Lehrerin Floor Thissen-Hoeve in Empfang genommen und bekamen sofort unsere Aufgabe für die Wochen: – „Schreibt einen Song!“
Wir konnten fast alle Unterrichtselemente mitmachen, da alle Fächer (für uns) auf Englisch unterrichtet wurden. Lediglich bei einem Workshop, der nicht von Lehrern der Schule gehalten wurde, konnten wir nicht teilnehmen, da dieser auf Niederländisch war. In dieser Zeit konnten wir, in den schuleigenen Studios, weiter an unseren Songs arbeiten. Auch wir durften diese dann als Abschluss des Moduls bei einem Showcase präsentieren.




An den Abenden, nach der Schule hatten wir eigentlich kaum Zeit für uns, da uns unsere Mitschüler sofort in ihren Freundeskreis integriert haben. Ob nun auf ein Bier in der Billardhalle oder zur Jamsession im „Café Classen“ bzw. dem „Stella by Starlight“… Wir hatten nie das Gefühl, in irgendeiner Form ausgeschlossen oder nicht beschäftigt zu sein. Ein paar der Mitschüler luden uns sogar zu sich nach Hause ein. Diese Herzlichkeit und Gastfreundschaft haben uns sehr begeistert.
Die Jazz-Jamsessions waren in ihrer Qualität herausragend und äußerst lehrreich. Hier spielten vor allem Studenten vom Konservatorium, aber auch Dozenten und Musiker mit Rang und Namen. Ein weiteres Highlight war dann der Besuch des Tags der offenen Tür im „ARTez Konservatorium“, zu dem uns einige Mitschüler brachten.

Wir haben ab und an theoretische Erklärungen sowie unseren Unterricht im Hauptfachinstrument etwas vermisst. Dafür konnten wir in Sachen Performance und Songwriting, insbesondere Lyrics, sehr viel Neues dazulernen!